Liebe Freunde der Charismatischen Erneuerung! Gedanken zur Fastenzeit als PDF
Wir stehen seit einigen Wochen vor der größten Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg. Der Coronavirus breitet sich unaufhaltsam über ganz Europa, ja über die ganze Welt aus. Es gibt schon tausende Erkrankte und viele Tote. Wir sind aufgefordert daheim zu leben mit möglichst wenig sozialen Kontakten nach außen. Was will diese Krise uns sagen? Unser Bischof hat in seinem Fastenhirtenbrief Papst Franziskus zitiert, der nach der Amazoniensynode von einer vierfachen Umkehr gesprochen hat: „Angsichts der ökologischen, sozialen, kulturellen und geistigen Situation sind ein grundsätzliches Umdenken und eine umfassende ökologische, ökonomische, kulturelle und spirituelle Bekehrung notwendig.“ Wir sind in diesen Tagen dahingehend gefordert und werden nicht einfach durchtauchen und in einigen Wochen einfach so weitermachen können wie bisher. Was heißt das für uns als CE und als Kirche? Wir stehen mitten in der Fastenzeit, die eine Zeit der inneren Erneuerung ist. Es geht letztlich um die Bekehrung der Herzen, zu uns jedes Jahr die Kirche und die Mutter Gottes in Medjugorje schon fast 40 Jahre lang aufruft. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir großteils in Europa eine Welt ohne Gott aufbauen wollen, wo der Glaube an Gott, der Schutz des Lebens und die Moral immer mehr verfällt. Es geht uns vielfach um unser ICH auch in der Kirche und in der CE. Pater Hans Buob spricht von der Ehrsucht als die größte Sucht des Menschen. Was heißt das für uns konkret? Welche Schritte der Umkehr im spirituellen Bereich braucht es?
1. Gott anzubeten im Geist und in der Wahrheit. (Joh 4,24) Das ist jetzt möglich im persönlichen Gebet (auch in der Kirche) und in Gemeinschaft zuhause. Die Prüfungen dieser Zeit können wir durch das Gebet überwinden. Das Rosenkranzgebet ist eine besondere Waffe gegen Satan. Das wusste die Kirche schon immer und dazu ruft uns die Gottesmutter auf: „Liebe Kinder, legt euch die Kampfrüstung an und besiegt ihn [Satan] mit dem Rosenkranz in der Hand“ (Botschaft der Mutter Gottes am 8.8.1985). Auf die Frage: Gospa, was willst du den Priestern sagen? gab Maria am 25. 6. 1985 folgende Botschaft: „Ich lade euch ein, alle zum Rosenkranzgebet einzuladen. Mit dem Rosenkranz werdet ihr alles Unheil besiegen, das Satan jetzt der katholischen Kirche antun will. Betet den Rosenkranz all ihr Priester! Widmet eure Zeit dem Rosenkranz.“ Papst Franziskus hat ab 19. März die ganze Welt eingeladen um 21.00 den Rosenkranz für die Opfer der Coronapandemie zu beten. Dieser Bitte wollen wir uns gern anschließen. Weiters ist das Sprachengebet eine besondere Waffe gegen den Bösen. Jeden Tag sind wir eingeladen mind. eine ½ Stunde in Sprachen zu beten. Eine Mitarbeiterin hat mich angerufen und mir gesagt: „Ich bete fast den ganzen Tag in Sprachen, damit sich viele Menschen bekehren.“
2. Fasten und Verzicht: Wir sind in diesen Tagen gefordert, auf viele Annehmlichkeiten zu verzichten. Das kann ich als Liebesopfer Jesus geben. Ihr wisst, dass uns die Mutter Gottes Mittwoch und Freitag zum Fasten bei Wasser und Brot einlädt. „Mit Fasten und Entsagung werdet ihr, meine Kinder stärker im Glauben sein“ (Botschaft vom 25.3.2007). „Liebe Kinder! Auch heute rufe ich euch auf, für den Frieden zu beten und zu fasten. Wie ich bereits gesagt habe und euch, meine lieben Kinder, jetzt wiederhole, können nur mit Gebet und Fasten auch Kriege aufgehalten werden“ (Botschaft vom 25.2.2003). Am 25.01.2001 spricht die Mutter Gottes sehr klar: „Liebe Kinder! Heute lade ich euch ein, das Gebet und Fasten mit noch größerer Begeisterung zu erneuern, bis euch das Gebet zur Freude wird. Kleine Kinder, wer betet, fürchtet die Zukunft nicht, und wer fastet, fürchtet das Böse nicht. Ich wiederhole euch noch einmal: Nur mit Gebet und Fasten können sogar Kriege aufgehalten werden — Kriege eures Unglaubens und eurer Angst vor der Zukunft. Ich bin mit euch und lehre euch, kleine Kinder: in Gott ist euer Friede und eure Hoffnung“. Johannes Hartl vom Gebetshaus in Augsburg lädt in diesen Tagen auch zum Fasten ein, denn besondere Zeiten brauchen auch besondere Mittel.
3. Gemeinschaft: Es geht darum, dass wir uns von Jesus wieder zu einer wahren Gemeinschaft im Geist zusammenführen lassen. Ich habe den Eindruck, dass viele in der Kirche – auch in der CE – ihr Programm fahren, aber wir lassen uns zu wenig den Weg vom Herrn zeigen. Jetzt sind wir in unseren Aktivitäten sehr eingeschränkt und sollen uns gemeinsam fragen: Was willst du HERR von uns ganz konkret? Wir sind jetzt in der Wüste, jeder und jede mit seinem HERRN. Aber die Wüste ist eine Chance neu auf Gott zu hören, auf sein Wort und die Liebe im Kleinen zu leben. Nur wenn wir im Kleinen miteinander in Liebe leben, werden wir für andere einladend und anziehend sein. Haben nicht in der Urkirche viele über die Christen gestaunt und ausgerufen: Seht, wie sie einander lieben! Fangen wir also heute an zu lieben, nicht mit menschlicher sondern mit göttlicher Liebe.
4. Die Heilige Messe und das Sakrament der Versöhnung – Heilmittel für die Kirche: Ihr wisst, dass die Erneuerung der Kirche immer mit der Erneuerung des sakramentalen Lebens verbunden ist. Viele gehen nur fallweise oder gewohnheitsmäßig zur hl. Messe und auch zur Kommunion und fragen sich nicht, ob sie überhaupt disponiert sind. Es scheint so, als ob die Konsumhaltung auch auf unsere religiöse Praxis übertragen worden ist. Jetzt wird uns der Empfang der hl. Kommunion genommen, aber nicht die hl. Messe. Diese können wir täglich auf verschiedenen TV – oder Radiosender mitfeiern und dabei geistiger Weise kommunizieren. Es wird uns wieder die tiefe Bedeutung der Hl. Messe bewusst gemacht. Es kommt nämlich nicht darauf an, welche Lieder gesungen werden oder (zusätzliche) Texte verwendet werden. Die hl. Messe in ihrer Schönheit und Schlichtheit gefeiert, das zeigt uns in diesen Tagen Papst Franziskus.
Weiters ist die Vorbereitung und der Empfang der hl. Beichte in dieser Fastenzeit eine große Gnade. Es ist wichtig, dass ihr eure Priester erinnert, in diesen Wochen vor Ostern viel Zeit für den Empfang der hl. Beichte zu verwenden. Es braucht nur einen Raum, wo der nötige Abstand von ca. zwei Metern gewahrt bleibt. Bei mir bietet sich die Sakristei an, weil die Leute betend in der Kirche bleiben können. Am 25. 11. 1998 sagt die Mutter Gottes: „Die heilige Beichte soll der erste Schritt der Umkehr für euch sein. Dann aber, liebe Kinder, entscheidet euch für die Heiligkeit. Eure Umkehr und Entscheidung für die Heiligkeit soll heute und nicht morgen anfangen.“ Am 25.02. 2007 gab es folgende Botschaft: „Liebe Kinder! Öffnet euer Herz in dieser Fastenzeit der Barmherzigkeit Gottes. Der himmlische Vater möchte jeden von euch aus der Sklaverei der Sünde befreien. Deshalb, meine lieben Kinder, nutzt diese Zeit und gebt eure Sünde ab durch die Begegnung mit Gott in der Beichte und entscheidet euch für die Heiligkeit. Tut dies aus Liebe zu Jesus, der euch alle durch Sein Blut erlöst hat, damit ihr glücklich und in Frieden sein werdet.“
5. Betrachten wir Jesu Antlitz und sein Kreuz: Wir beten Jesus am Kreuz an, der durch sein Leiden Sünde, Tod und die Mächte des Bösen vernichtet hat. Die Mutter Gottes möchte, dass auch für uns das Kreuz zur Freude wird. Sie möchte, dass wir Krankheit und Leid mit Liebe annehmen können, wie sie Jesus angenommen hat. Das ist auch die Voraussetzung für Heilung sowohl geistig als auch physisch. Beten wir besonders für die vielen Kranken, dass diese Krankheit ein Weg ist, Jesus näher zu kommen. Ich glaube, dass viele in diesen Tagen eine besondere Erfahrung des Glaubens machen werden und tiefe (innere) Heilung erfahren.
So wünschen wir euch von der CE- Leitung die besondere Nähe Gottes und auch das gegenseitige Mittragen im Glauben.
Pfr. Karl Mittendorfer